Zeitungsarchiv ´80er

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Gießener Allgemeine, März 1982

Jahreshauptversammlung war schwach besucht

— Zahlreiche Ehrungen — H. Bipp neuer Stabführer —

Hungen-Steinheim. Ein Wort vorab: Es ist nichts neues, daß die Jahreshauptversammlung einer Freiwilligen Feuerwehr nicht die Resonanz findet, wie sonstige Vereine sie haben. Absolut neu war jedoch in Steinheim die Tatsache, daß sich von ca. 80 passiven Mitgliedern nur 5 bereit fanden, an dieser Versammlung teilzunehmen. Es fällt sicherlich leichter, die Wehr für einen nicht ganz gelungenen Einsatz zu kritisieren oder die Spielleute mitleidig zu belächeln, wenn ein Auftritt „daneben“ ging. Wenn aber die Arbeit des Vorstandes und damit die Vereinsarbeit in dieser Art und Weise honoriert wird, taucht von Seiten der Verantwortlichen die sicherlich berechtigte Frage nach dem „für wen?“ und „warum?“ auf. Die an diesem Tage anwesenden Obrigkeiten der Stadt Hungen werden sich ihre Gedanken gemacht haben. Doch nun zur Jahreshauptversammlung selbst: Der 1. Vorsitzende W. Gebhardt begrüßte die Anwesenden und die Versammlung gedachte den verstorbenen Kameraden. Schriftführer E. Diehl verlas das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung und gab einen Überblick über die Arbeit des Vorstands im abgelaufenen Jahr.

Der Jahresbericht des Wehrführers W. Philipp rief noch einmal die Einsätze in die Erinnerung zurück, die die gute Verfassung der Einsatzabteilung unterstrichen. Hochwasseralarm, eine Brandbekämpfung im Wochenendgebiet Wingerte sowie ein Zimmerbrand zeigten, daß sich die Wehr der Vielfältigkeit ihrer Aufgaben bewußt ist und diesen auch gerecht wird. 10 Übungen und Unterrichtsabende, die einen guten Besuch hatten, rundeten das insgesamt zufriedene Fazit des Wehrführers ab.

Der scheidende Stabführer J. Zwerenz bedauerte, daß sich die aktiven Spielleute im Spielmanns- und Fanfarenzug weiter verringert haben. Er hob die gute Resonanz bei den Ubungsstunden hervor, die nicht zuletzt dazu beigetragen hat, daß das Leistungstief weitgehend überwunden werden konnte. Wenn in diesem Jahr die Straßenspiele bei Wettstreiten noch verbessert werden können, kann der Anschluß an die führenden Züge wieder hergestellt werden. Eine intensive Lehrgangsarbeit im Ausbildungszentrum für Feuerwehrmusikgruppen in Großen-Buseck hat und wird in Zukunft zu der weiteren Aufwärtsentwicklung des Zuges beitragen.

Von einer guten Arbeit in der Jugendfeuerwehr konnte Zwerenz zum Abschluß berichten, was nicht zuletzt ein Verdienst des Jugendfeuerwehrwartes H. Zillner war. Spielabende, ein Filmabend, der Besuch eines Fußballturniers, das Zeltlager der JFW der Stadt Hungen sowie die Orientierungswanderung im Herbst vergangenen Jahres ließen einen guten Zusammenhalt der Jugendlichen erkennen, die die Grundlage für die Arbeit im Spielmanns- und Fanfarenzug bildeten.

Der Kassenbericht von J. Knaus ließ eine gesunde Finanzlage erkennen und auf Antrag der Kassenprüfer W. Repp und F. Diehl wurde dem Vorstand Entlastung erteilt.

Der Bürgermeister der Stadt Hungen, K. Reber und Stadtverordnetenvorsteher K. Schmid überbrachten die Grüße und den Dank der städtischen Gremien und unterstrichen die Verbundenheit mit der Freiwilligen Feuerwehr. Es sei nicht selbstverständlich und nicht überall zu beobachten, daß sich junge Leute in den Dienst einer guten Sache stellten. Beide freuten sich über das rege Vereinsleben, das durch Einsätze und Übungen in Freiwilligkeit zustande gekommen ist.

Der Ortsvorsteher des Stadtteils Steinheim, A. Dietz, stattete den Dank der Bevölkerung an die Wehr für den schnellen und reibungslosen Einsatz bei dem Hochwasser im vergangenen Jahr ab. Auch er unterstricht die große Zahl der Jugendlichen, die im Verein vorherrschten, und die im Gegensatz zu anderen einer vernünftigen Tätigkeit innerhalb der Wehr und des Spielmannsund Fanfarenzuges zugeführt werden konnten.

Für den scheidenden Stabführer Jürgen Zwerenz wurde Hartmut Bipp sodann von der Versammlung offiziell in sein Amt eingeführt. „Der Besuch entsprechender Lehrgänge, das gezeigte Engagement sowie die bereits bestandene .Bewährungsprobe‘ geben die Hoffnung, daß H. Bipp allen Anforderungen gerecht wird und die sicherlich nicht leichte Aufgabe zur Zufriedenheit aller Beteiligten lösen wird“, sagte Zwerenz in seinem kurzen Schlußwort. Der bisherige Stabführer wird weiter als Ausbilder und aktiver Spielmann dem Verein erhalten bleiben und nur noch aushilfsweise das Amt des Stabführers ausüben.
Als Kassenprüfer wurden R. Rudel, G. Berk, Ersatz K. Fischer, gewählt. Auf Anregung des 1. Vorsitzenden W. Gebhardt wurde eine Beitragserhöhung für Aktive auf 9,- DM und für Passive auf 12,- DM beschlossen. Bei den anschließenden Beförderungen zum Feuerwehrmann wurden ausgezeichnet: M. Roth, A. Hofmann, B. Berk und N. Hofmann. Zum Feuerwehrmann im Musikwesen wurden befördert: M. Schmidt, M. Zwerenz, M. Kronhardt, J. Knaus und als erste Frau in der Geschichte der Steinheimer Wehr A. Kammer. J. Zwerenz konnte zum. Hauptfeuerwehrmann befördert werden.

Zum Abschluß stattete Kurt Reber seinen Dank an den scheidenden Stabführer J. Zwerenz ab, und die Veranstaltungen 1982 wurden bekanntgegeben. Mit einem gemütlichen Beisammensein der so wenigen Versammlungsteilnehmer wurde die Sitzung geschlossen.

 

Gießener Allgemeine, 1985

Den Wanderpokal im Tauziehen

gewann zum drittenmal die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr aus Hungen-Utphe. Dieses Tauziehen, an dem die Wettkampfgruppen der Feuerwehren teilnehmen, wurde von der Freiwilligen Feuerwehr aus Hungen-Steinheim veranstaltet und findet jeweils an Fronleichnam statt. Auch in diesem Jahr nahmen wieder zahlreiche Wehren aus dem Hungener Raum, ferner befreundete Wehren teil. Schon am frühen Morgen gingen die ersten Mannschaften daran, ihre Kräfte im Tauziehen zu messen, denn jeder mußte gegen jeden antreten. Am Nachmittag nahm Bürgermeister Wilfried Schmied zusammen mit Ortsvorsteher Armin Dietz und dem Stadtverordnetenvorsteher Herbert Engel die Siegerehrung vor. Den von dem ehemaligen Stadtbrandinspektor Karl-Heinz Frank gestiftete Wanderpokal errangen die Männer der Wehr aus Utphe zum drittenmal in Folge. Somit geht der Pokal in ihren Besitz über. Auf den weiteren Plätzen folgten die Wehren aus Ober-Schmitten, Geiß-Nidda I, Inheiden, Steinheim, Unter-Widdersheim, Langsdorf, Geiß-Nidda, Langd, Bettenhausen und Utphe II. Zu sehen sind die Mannschaftsvertreter der teilnehmenden Mannschaften (tr/Foto: tr)

 

Gießener Allgemeine, Juli 1985

Steinheimer im „Ländle“

Hungen-Steinheim. Das Privileg, ein „Steinheimer“ zu sein, zahlte sich am vergangenen Wochenende für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und des Spielmanns- und Fanfarenzuges besonders aus: Aus Anlaß des 125-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Steinheim am Albuch war wiederum zu einem „Steinheimer Tag“ eingeladen worden. Und alle, alle kamen: Steinheim/Westfalen, Steinheim/Hungen, Steinheim/Hanau, Steinheim/Memmingen, Steinheim/ Murr, Steinheim/Donau, Steinheim/Neu-Ulm und die Gastgeber Steinheim/Albuch.

Unsere Delegation wurde angeführt von Ortsvorsteher Armin Dietz und dem 1. Vorsitzenden Werner Gebhardt. Schon die erste Begrüßung am Samstagnachmittag bei Kaffee und Brezeln war herzlich, und nicht anders war es dann in den uns zur Verfügung gestellten Privatquartieren. Am Abend präsentierte man den Gästen einen Unterhaltungsabend und hatte mit den „Original Mainflößer Musikanten“ eine Kapelle verpflichtet, die keine Wünsche offen ließ.

Nach einem ökumenischen Festgottesdienst am Sonntagmorgen folgte dann die offizielle Begrüßung aller „Steinheimer“ im Festzelt. Ortsvorsteher Armin Dietz überbrachte die Grüße der offiziellen städtischen Gremien und überreichte eine Luftbildaufnahme unseres Stadtteils. Dietz, ein treuer Begleiter zu den „Steinheimer Tagen“, bedankte sich für die herzliche und freundschaftliche Aufnahme und brachte das zum Ausdruck, was letztlich alle fühlten: „Man nennt uns zwar die sturen Oberhessen, aber Steinheim am Albuch werden wir nicht vergessen.“ Werner Gebhardt überreichte als Gastgeschenk einen herrlichen heiligen Florian, den Schutzpatron der Feuerwehren.

Am Mittag bewegte sich ein farbenfroher Festzug durch die Straßen von Steinheim am Albuch. Die vielen Zuschauer sparten nicht mit ihrem Applaus, als unsere Gruppe, voran der Spielmanns- und Fanfarenzug mit klingendem Spiel, vorbeimarschierte. Beim anschließenden Bühnenspiel stellte unser Zug sein Können erneut unter Beweis.

Viel zu schnell vergingen die wenigen Stunden bis zur Abfahrt und man versprach ein baldiges Wiedersehen. Adressen wurden ausgetauscht und hier und da wurde eine kleine Träne aus den Augenwinkeln gewischt. Eines jedoch ist sicher: 1986 (Steinheim/Westfalen) und 1987 (Steinheim/Memmingen) werden wir uns wiedersehen. Auf die nächsten zwei Jahre ist die Fortsetzung dieser Tradition gesichert. – Und 1988? Ein Wink mit dem Zaunpfahl: Der Spielmanns- und Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Hungen-Steinheim feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen und die Freiwillige Feuerwehr kann auf fast 40 Jahre zurückblicken. Vielleicht ein lohnenswerter Denkanstoß für den Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr, den Ortsbeirat und die städtischen Gremien?

 

Gießener Allgemeine, Februar 1986

Feuerwehr-Rückblick: Trend positiv

Jahreshauptversammlung – Der Verein hat eine vielseitige Arbeit entwickelt

Hungen-Steinheim (ur). Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr trafen sich dieser Tage im Gasthaus Stoll zur Jahreshauptversammlung. Die Jahresberichte des Wehrführers Walter Philippi und des Schriftführers Erhard Diehl zeigten auf, daß der Verein vielfältige Arbeit entwickelt hat. Im Jahr 1985 brauchte die Wehr erfreulicherweise nur einmal auszurücken. Drei Feuerwehrleute wurden in die aktive Wehr übernommen. Für den Spielmanns- und Fanfarenzug berichtete Jürgen Zwerenz. Neben derzeit 59 Spielleuten befinden sich elf Flötisten und drei Trommler noch in Ausbildung. Im vergangenen Jahr wurde das Fanfarenregister auf Ventilinstrumente (Trompeten und Posaunen) umgestellt und mit Werner Ester (Hungen-Villingen) ein erfahrener Fachmann für die praktische Ausbildung gewonnen.

Bürgermeister Wilfried Schmied übermittelte die Grüße der städtischen Gremien. Ortsvorsteher Armin Dietz regte nochmals die Verbesserung der Alarmierung im Stadtteil Steinheini an. Diesem Mangel solle durch Umsetzen der Sirene abgeholfen werden. Dietz ließ die »unvergeßlichen« Steinheimer Tage in Albuch Revue passieren. Er rief die Bürger in Steinheim auf, für 1988 den übrigen Steinheimern die gleiche Herzlichkeit und Gastfreundschaft zuteil werden zu lassen, »wie wir sie bisher immer erfahren haben«. Stadtbrandinspek-tor Reinhold Dörr erinnerte an das erfolgreiche Abschneiden der Einsatzabteilung beim Stadt-Feuerwehrtag in Trais-Horloff. Bei den Wahlen des Feuerwehrausschuses und des Vereinsvorstandes konnte Volker Kammer als neuer Wehrführer gewonnen werden, stellvertretender Wehrführer ist Walter Philippi. Dem Feuerwehrausschuß gehören weiter Hartmut Bipp, Günther Kühnel, Werner Hofmann und Heinrich Kronhardt an. Die Wahl des Vorstandes brachte folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Werner Gebhardt, 2. Vorsitzender Volker Kammer, Rechner Jürgen Knaus, Schriftführer Erhard Diehl, FFW-Gerätewart Willi Wagner, SFZ-Zeugwart Anneliese Kammer, Jugendwart Dagmar Siegl und Jürgen Zwerenz als Vertreter des Spielmanns- und Fanfarenzuges.

Für 15jährige Tätigkeit in der Freiwilligen Feuerwehr wurde Walter Philippi geehrt, zum Hauptfeuerwehrmann wurden Werner Hofmann und Mathias Roth und zur Feuerwehrfrau im Spielmannswesen Dagmar Siegl befördert. Mit einem Ausblick auf die Veranstaltungen dieses Jahres, insbesondere aber schon mit dem Hinweis auf den »Steinheimer Tag« 1988, verbunden mit dem 25jährigen Jubiläum des Spielmanns- und Fanfarenzuges und dem 40jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr, schloß Vorsitzender Gebhardt die Versammlung.

 

Juli 1987

Steinheimer im Allgäu

Hungen-Steinheim. Die seit 1969 bestehende Verbundenheit zu allen bundesdeutschen Steinheimer Feuerwehren wurde am vergangenen Wochenende in Steinheim bei Memmingen/Allgäu gefestigt. Die dortige Feuerwehr hatte zum 100-jährigen Bestehen eingeladen und alle kamen.

Unsere Feuerwehrkameraden und der Spielmanns- und Fanfarenzug wurden am Samstag in der Früh von dem Busfahrer Karl-Heinz gut und sicher zum Steinheimer Tag gefahren. Nach Einnahme des Mittagessens ging es ins große Festzelt, wo wir nach einem herzlichen Willkommen bereits die Steinheimer Kameraden aus Westfalen begrüßen konnten. Die Verteilung der Quartiere ging — dank der guten Organisation — schnell vonstatten. Abends traf man sich dann mit allen Steinheimer Kameraden der Bundesrepublik zu einem echten Bayerischen Bierabend. Bestehende Bekannt-und Freundschaften wurden gefestigt und neue geschlossen. Bis in die frühen Morgenstunden wurde die Steinheimer Begegnung gefeiert.

Den Weckruf gegen 6.00 Uhr mögen manche „Spätheimkehrer“ überhört haben. Trotz der kurzen Nacht fanden sich um 8.30 Uhr alle am Denkmal ein, um in gebührender Weise den Toten, Gefallenen und Vermißten zu gedenken. Der sich anschließende Festgottesdienst im Zelt gab dem Jubiläum der Steinheimer Wehr einen würdigen Rahmen. Danach wurden Gastgeschenke und originelle Mitbringsel ausgetauscht und so manche Anekdoten von vergangenen Treffen zum Besten gegeben. Die gemeinsame Verköstigung aller bundesdeutschen Steinheimer klappte hervorragend, so daß man gestärkt zur Aufstellung des Festzuges schreiten konnte. Erfreulicherweise waren einige Kameraden direkt aus dem Urlaub zum Steinheimer Tag angereist.

Unsere Spielleute bereicherten den sehr geschmackvoll gestalteten Festzug mit ihren musikalischen Darbietungen, die sie nach dem Festzug im Festzelt mit einem — aus Platz gründen — „Vorbühnenspiel“ — ergänzten. Jubel- und Zugaberufe waren der Lohn für die schweißgebadeten Spielleute. Gegen 16.00 Uhr nahte sich die Abschiedsstunde, denn es lagen noch einige hundert Kilometer Rückfahrt vor uns. Allzuschwer fiel die Trennung nicht, treffen sich doch alle bundesdeutschen Steinheimer im Juli 1988 in Hungen-Steinheim. Den Kameraden in Steinheim/Allgäu sei für die Einladung und den Mitbürgern für die hervorragende Unterbringung herzlichst gedankt. Bleibt nur zu hoffen, daß alle Steinheimer Kameraden im nächsten Jahr hier in unserem Steinheim auch eine solch gute Aufnahme finden.

 

September 1987

„Tag der offenen Tür“ bei der Feuerwehr

Hungen-Steinheim. Mit einem großen Aufgebot an Mensch und Materialien eröffnete die Freiwillige Feuerwehr Hungen-Steinheim die diesjährige „Brandschutzwoche“. Getreu dem Wahlspruch der Feuerwehren „Retten – Bergen – Löschen -Schützen“ demonstrierten die Feuerwehrleute ihre Einsatzmöglichkeiten bei gleichzeitigem Einsatz moderner technischer Hilfsmittel.

Als um 10.00 Uhr die Sirenen ertönten — auch das monumentale „Denkmal“ bei der alten Schule rief zum Einsatz — konnte die Einsatzabteilung der FFW Hungen-Steinheim ihre Schlagkraft bei einem simulierten Brandangriff auf das Bürgerhaus beweisen. Gruppenführer Werner Hofmann hatte in bewährter ruhiger und sachlicher Art seine Mannen „fest im Griff“. Da auch Menschenrettung erforderlich war, mußte die Stützpunktwehr mit der DL 30 (23/12) die Rettungsmaßnahmen durchführen. Für die Feuerwehrleute und Zuschauer ist es ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, daß auch extrem schwierige Situationen mit dieser Drehleiter gemeistert werden können.

Der III. Zug des Katastrophenschutzes (Zugführer Hartmut Gall) war „zufällig“ in der Nähe, so daß dieser Sondereinheit die Wasserförderung über lange Wegestrecke und die Abschirmung der angrenzenden Gebäude übertragen wurde. Stadtbrandinspektor Reinhold Dörr und Wehrführer Volker Kammer äußerten sich bei einer Abschlußbesprechung anerkennend über den Verlauf der Übung und riefen besonders die Jugendlichen auf, aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr tätig zu werden.

Den Einsatz von Rettungsschere und Spreizer demonstrierte dann die Besatzung des RW I (Leitung Bernd Frank) der Stützpunktwehr bei einem simulierten Verkehrsunfall. Stadtbrandinspektor Dörr wies in diesem Zusammenhang darauf hin, daß leider die Einsätze der Feuerwehr gerade bei Verkehrsunfällen weiter zunehmen und diese Einsätze äußerste Ansprüche an die Feuerwehrleute stellen. Ohne die gezeigten technischen Hilfsmittel ist eine schnelle und manchmal lebensrettende Hilfe fast nicht mehr denkbar. Der Einsatz von Feuerlöschern, die richtige Handhabung und der Gebrauch bei täglich möglichen Unfällen weckte am Nachmittag das Interesse der Zuschauer. Der ordnungsgemäße Einsatz des Feuerlöschers kann eine wirksame Ersthilfe zur Brandbekämpfung sein und hilft vielmals, größere Schäden zu vermeiden. Daß auch die Musik zur Feuerwehr gehört, demonstrierte der Spielmanns- und Fanfarenzug unter der musikalischen Leitung von Jürgen Zwerenz. Mit einem verspäteten „Weckruf“ wurde die Bevölkerung zum „Tag der offenen Tür“ gerufen. Nach Abschluß des „feuerwehrtechnischen“ Teils musizierten die Spielleute in gekonnter Manier und zeigten den Gästen und Zuschauern, daß auch hier gute Arbeit geleistet wird.

 

Februar 1988

Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Steinheim

Hungen-Steinheim. Einen guten Besuch hatte am vergangenen Samstag die Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Steinheim zu verzeichnen. Der 1. Vorsitzende des Vereins, Werner Gebhardt, begrüßte die zahlreichen Mitglieder, und die Versammlung gedachte anschließend der verstorbenen Kameraden.

Wehrführer Volker Kammer konnte in seinem Jahresbericht von Einsätzen bei zwei Bränden und einem ölalarm berichten Als besonderen Erfolg wertete er den erstmals veranstalteten „Tag der offenen Tür“, bei dem die vielfältigen Aufgaben und Möglichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr der interessierten Bevölkerung demonstriert wurden.

49 Aktive zählt zur Zeit der Spielmanns- und Fanfarenzug, zusätzlich 11 Flötisten und 3 Trompeter befinden sich noch in Ausbildung. Dies war die stolze Bilanz von Stabführer Jürgen Zwerenz, der sich in seinem Bericht mit der Entwicklung des Musikwesens äußerst zufrieden zeigte. Die Nachwuchswerbeaktionen, eine fachlich gute Ausbildung durch eigene Kräfte, unterstützt durch das Lehrgangsangebot der Fachverbände, tragen nunmehr die ersten Früchte. 39 Ubungsstunden und 16 Auftritte in der näheren und weiteren Umgebung zeigen, daß die Spielleute ihr „Hobby“ besonders intensiv pflegen und zu einem gern gesehenen und gern gehörten Klangkörper geworden sind.

Die Kassenprüfer Uwe Peppler und Ferdinand Diehl bescheinigten dem Rechner Jürgen Knaus eine einwandfreie Kassenführung, und die Versammlung erteilte dem Rechner und dem Vorstand einstimmig Entlastung.

Ortsvorsteher Armin Dietz dankte allen Aktiven für ihre Einsatzbereitschaft und die uneigennützige Tätigkeit. Er rief die anwesenden Mitglieder dazu auf, bei dem im Jahre 1988 stattfindenden Jubiläumsfest den Verein entsprechend zu unterstützen. Kreisbrandmeister und „Stadtbrandinspektor a. D.“ Karl-Heinz Frank als Vertreter von Stadtbrandinspektor Dörr freute sich, in seiner nur noch wenige Wochen zählenden Dienstzeit noch einmal in Steinheim zu sein. Er wünschte Einsatz- und Musikabteilung für ihre künftigen Vorhaben vollen Erfolg.

Die Spielleute Mario Berk und Ralf Gebhardt wurden auf Grund des Besuchs entsprechender Lehrgänge zu Feuerwehrmännern im Musikwesen ernannt, Dietmar Stoll zum Oberfeuerwehrmann und Jürgen Zwerenz zum Löschmeister.

Einen breiten Raum nahm die Diskussion über das Jubiläumsfest vom 28. Juli bis 1. August 1988 anläßlich des 25-jährigen Bestehens des Spielmanns- und Fanfarenzuges sowie des 40-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr ein. Jürgen Zwerenz stellte das Festprogramm vor und gab entsprechende Erläuterungen zum derzeitigen Stand der Vorbereitungen. Insbesondere die Unterbringung der Steinheimer Feuerwehrleute und Gäste aus den übrigen sieben bundesdeutschen „Steinheims“ ist noch mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Ortsvorsteher Dietz appellierte an die Mitglieder, sich aktiv bei den vielfältigen Aufgaben zu beteiligen, damit der Name des Stadtteils Steinheim bei allen Gästen und Besuchern in guter Erinnerung bleibt.

Vorsitzender Werner Gebhardt schloß die harmonisch verlaufene Versammlung, und anschließend blieben die Mitglieder noch einige Stunden in guter Kameradschaft beisammen.

 

Gießener Allgemeine, Mai 1988

Feuerwehr-Jubiläum mit Koschwitz

Programm aus Anlaß des 25jährigen Bestehens wurde jetzt vorgestellt

Hungen-Steinheim (ni). Die Freiwillige Feuerwehr im Hungener Stadtteil Steinheim stellte dieser Tage das offizielle Festprogramm zum 25jährigen Jubiläum des Spielmanns- und Fanfarenzuges und des 40jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr vor. Die Feierlichkeiten beginnen am Donnerstag, dem 28. Juli mit einem Kommersabend, der seinen gebührenden Abschluß mit der Aufführung des »Großen Zapfenstreiches« findet. Ein absolutes »Muß« für alle Disco-Fans ist der Freitagabend: Thomas Koschwitz, allseits bekannter Rundfunkmoderator, gibt sein Gastspiel im Festzelt am Sportplatz.

Am Samstag, dem 30. Juli wird der Stadtfeuerwehrtag mit den Leistungswettkämpfen der Hungener Freiwilligen Feuerwehren am Nachmittag im Mittelpunkt des Interesses stehen! Parallel dazu werden die Gäste aus den übrigen »Steinheims« empfangen und die Quartierverteilung vorgenommen. Mit den »Original Mainflößer Musikanten« aus dem Knetzgau haben die Verantwortlichen am Samstagabend ab 20.00 Uhr eine Show- und Stimmungskapelleverpflichtet, die keine Wünsche offen läßt.

Mit zahlreichen Rundfunk- und Fernsehauftritten, Engagements beim Münchener Oktoberfest sowie Schallplattenaufnahmen haben sich die »Mainflößer« in die Herzen der Zuschauer und Zuhörer gespielt. Die Egerländer und Oberkrainer Musik, aber auch der »James-Last-Sound« und aktuelle Tophits bieten für jeden Geschmack etwas. Der Auftritt der »Sandstumpen Jumps« aus Steinheim/Memin-gen und der Tanz der »Festdamen« werden die Lachmuskeln entsprechend strapazieren. Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen der Stein-heimer Gäste, die morgens um 9.30 Uhr »offiziell« empfangen werden.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen wird sich ab 13.30 Uhr ein großer Festzug durch die Ortsstraßen bewegen. Festsprecher Jürgen Zwerenz teilte dazu mit, daß zur Zeit 52 Meldungen für den Festzug zu verzeichnen sind, darunter nicht weniger als neun Musikzüge. Festausklang und traditioneller Abschluß ist am Montag, dem 1. August die Steinheimer Kirmes mit dem Frühschoppen.

 

Gießener Allgemeine, Juni 1988

Freiwillige Feuerwehr hat »Doppel-Jubiläum«

Hungen-Steinheim (tr). Die Freiwillige Feuerwehr hat gleich doppelten Grund, in diesem Jahr zu feiern. Sie selbst besteht 40 Jahre. Der Spielmanns- und Fanfarenzug feiert sein 25jähriges Bestehen. Diese beide Jubiläen sind der Anlaß für ein Fest, das man vom 28. Juli bis zum 1. August begehen wird. Neben einem großen Kommersabend und einem Festzug findet auch ein sogenannter Steinheimer Tag statt, an dem insgesamt acht Steinheims aus der ganzen Bundesrepublik teilnehmen werden. Um auf dieses Fest hinzuweisen, stehen seit einigen Wochen an den Ortseingängen Hinweistafeln (tr/Fpto: tr)

 

Gießener Allgemeine, Juli 1988

Die Feuerwehr feiert ein doppeltes Jubiläum

Festprogramm begann am Donnerstag mit dem Kommersabend – Zahlreiche Ehrungen und abwechslungsreiches Programm

Hungen-Steinheim (tr). Zwei Jubiläen feiert die Freiwillige Feuerwehr in Steinheim: Das 40jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr und das 25jährige Bestehen des Spielmanns- und Fanfarenzuges. Der große Feskommers am Donnerstagabend im Festzelt war den Veranstaltern perfekt gelungen. Das Programm setzte sich aus Show-Darbietungen der Jazztanzgruppe und der Gymnastikdamen des SV »Teutonia« sowie aus zahlreichen Musikdarbietungen der verschiedenen Musikzüge zusammen. Die Eröffnung bestritt der Musikverein Echzell, der auch die musikalische Umrahmung des Programms übernommen hatte. Im Anschluß hieß Festpräsident Werner Gebhardt die zahlreichen Gäste willkommen. Musikalische Glückwünsche übermittelten alle Hungener Feuerwehr-Musikgruppen. Es folgten drei Stücke des Spielmanns- und Fanfarenzuges Steinheim unter der Leitung von Jürgen Zwerenz. Anschließend begeistertete die Kindertanzgruppe des Gesangvereins »Liederkranz« Hungen die Festbesucher.

Der Schirmherr des Festes, Bürgermeister Wilfried Schmied, freute sich über die Tatsache, daß das Doppeljubiläum Anlaß zu einem »Steinheim-Treffen« gegeben habe. Bereits seit Jahren pflegen alle Orte namens Steinheim Kontakte untereinander. Der Bürgermeister stellte fest, daß sich zahlreiche Bürger an den Vorbereitungen für das Fest beteiligt hätten. Für diese Gemeinschaftsleistung dankte er allen Mitwirkenden. Im Namen des Magistrates wünschte er alles Gute für die folgenden Festtage und übergab beiden »Geburtstagskindern« eine Geldspende. Ein weiteres Geldgeschenk überreichte Kreisausschußmitglied Gerhard Lemp im Namen von Landrat Rüdiger Veit und des Landkreises. Er würdigte die wichtige Arbeit, die die Feuerwehr für die Allgemeinheit leiste.

Das goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen überreichten Kreisbrandinspektor Otto Schaaf und Kreisausschußmitglied Gerhard Lemp an den Hungener Feuerwehrmann Heinrich Wächter, der seit 40 Jahren Mitglied der Hungener Einsatzabteilung ist.

Gratulationen und Ehrungen
Für den Kreisfeuerwehr- und den Bezirksfeuerwehrverband Hessen-Darmstadt gratulierte Kreisbrandinspektor Otto Schaaf. Er sprach beiden Abteilungen Dank und Anerkennung aus und überreichte als Jubiläumsgeschenk an die Einsatzabteilung einen Erinnerungsteller und an die Musikabteilung einen Scheck. Anschließend ehrten Schaaf und Lemp den Hungener Feuerwehrmann Heinrich Wächter für 40jährige Tätigkeit mit dem goldenen Brandschutz-Ehrenzeichen. Die Auszeichnung sollte bereits während des Kreisverbandstages vergeben werden. An dieser Veranstaltung hatte Wächter aber nicht teilnehmen können. Einen Erinnerungsteller des Hessischen Landesverbandes der Blas- und Volksmusiker überreichte Ehren-landesvorsitzender Ludwig Treber an Stabführer Jürgen Zwerenz. In Würdigung langjähriger Verdienste um das Feuerwehrmusikwesen zeichnete Landes- und Kreisstabführer Willi Schmidt, Jürgen Knaus und Gerhard Veite mit dem Ehrenzeichen in Silber und Manfred Zwerenz mit dem Ehrenzeichen in Bronze aus. Mit den Liedern »Harmonie hält uns zusammen« und dem »Weinlied« gratulierte der Gesangverein »Frohsinn«. Ortsvorstehers Armin Dietz blickte auf die Geschichte der Einsatzabteilung und des Spielmanns- und Fanfarenzuges zurück und dankte vor allem den »Männern der ersten Stunde«.

Nach einem Bühnenspiel, dageboten vom Jugendmusikzug der Freiwilligen Feuerwehr Reiskirchen unter der Leitung von Thorsten von Keutz, ehrte der Vorsitzende der Feuerwehr, Werner Gebhardt, für 15jährige Zugehörigkeit zur Einsatzabteilung Volker Kammer, Gerhard Hofmann und Willi Wagner. Gemeinsam mit Stabführer Zwerenz zeichnete Gebhardt die, wie er sie nannte, »Oldies« aus: Ferdinand Diehl, Sepp Arnold, Georg Müller und Otto Ludwig, die maßgeblich am Aufbau des Spielmanns- und Fanfarenzuges vor 25 Jahren beteiligt waren, erhielten eine Urkunde und ein Erinnerungsbild des Musikzuges.

Anschließend erklang das von Werner Huhn und Jürgen Zwerenz gedichtete Heimatlied »Steinheim, du mein Heimatort«, das bisher erst einmal öffentlich gespielt worden war, und zwar am 23. April beim Tag der Feuerwehrmusik in Steinheim. Es folgten die Glückwünsche des Stadtbrandinspektors Reinhold Dörr, der der Feuerwehr eine Unterwasserpumpe als Geschenk mitgebracht hatte. Eine finanzielle Zuwendung kam vom evangelischen Gemeindepfarrer Helmut Brumhardt. Sie solle aber nicht als Rückerstattung der Kirchensteuer aufgefaßt werden, mahnte er. Er dankte beiden Jubiläumsvereinen auch im Namen seines katholischen Amtskollegen Pfarrer Johannes Kraus. In die Schar der Gratulanten reihten sich dann auch die Vertreter der örtlichen Vereine ein.

Zum Abschluß der Große Zapfenstreich
Etwas fürs Auge boten die Frauen der »Teutonia« Gymnastikgruppe, mit ihren Tanzbeiträgen. Es folgten der Spielmannszug Hungen-Stadt, der Fanfarenzug Bellersheim, der Musikzug Villingen und der Spielmanns- und Fanfarenzug Steinheim mit Musikbeiträgen. Ein besonderer Ohrenschmaus war der gemeinsame Auftritt aller vier Musikzügen unter der Leitung von Stabfüher Jürgen Zwerenz. Vom Ferbelliner Reitermarsch und vom Coburger Marsch waren nicht nur alle Gäste, sondern auch Bürgermeister Schmied begeistert, der spontan alle vier Musikzüge zur Verschwisterungsfeier mit St. Bonnet de Mure am 21. Oktober in Hungen einlud. Imposant war zum Abschluß der Große Zapfenstreich, den der Spielmanns- und Fanfarenzug Steinheim und der Musikzug Echzell unter Leitung von Lothar Hergenröther im Schein von Fackeln darboten.

Festzug mit 60 Gruppen
Am Freitagabend wurden die Feierlichkeiten mit der Zelt-Disco mit Thomas Koschwitz fortgesetzt. Am heutigen Samstag stehen der Stadtfeuerwehrtag mit den Leistungswettkämpfen der Bunte Abend mit den Orginal Mainflößer Musikanten und einer Akrobatik-Show auf dem Programm. Am morgigen Sonntag folgt auf den Weckruf um 6 Uhr um 8.30 Uhr ein ökumenischer Festgottesdienst. Gegen 9.30 Uhr beginnt der »Steinheimer Tag«. Der Festzug, an dem 60 Gruppen teilnehmen, setzt sich um 13.30 Uhr in Bewegung. Ausklingen wird das Fest am Montag mit der Steinheimer Kirmes und dem Frühschoppen. (tr/Fotos:tr)
Kommersabend zum »Doppeljubiläum« der Freiwilligen Feuerwehr Steinheim: Der Steinheimer Spielmanns- und Fanfahrenzug mit Jürgen Zwerenz (oben) – Landesstabführer Willi Schmidt zeichnet die Feuerwehrmusiker Manfred Zwerenz, Jürgen Knaus und Gerhard Velte aus. (links unten) – Als Männer der ersten Stunde im Musikzug wurden Ferdinad Diehl, Sepp Arnold, Georg Müller und Otto Diehl (unten Mitte)ausgezeichnet.- Einen Ehrenteller des Hessischen Blas- und Volksmusikverbandes überreichte Ehrenvorsitzender Ludwig Treber an Stabführer Jürgen Zwerenz.

 

Gießener Allgemeine, Juli 1988

Eine Freudschaft mit viel Herz

Steinheimer aus sieben verschiedenen Ortschaften trafen sich im Horlofftal

Hungen (tr). Beim »Steinheimer Tag«, der gestern von der Freiwilligen Feuerwehr Steinheim aus Anlaß ihres 40jährigen Bestehens und des 25jährigen Jubiläums des Spielmanns- und Fanfarenzuges veranstaltet wurde, stand der Hungener Stadtteil im Mittelpunkt vieler bundesdeutscher Ortschaften namens Steinheim. Eröffnet wurde der Tag um 6 Uhr mit einen Weckruf durch den Spielmanns- und Fanfarenzug Hungen, dem folgte ein ökomenischer Gottesdienst im Festzelt, den die Pfarrer Helmut Brumhardt und Johannes Kraus hielten. Im Anschluß wurde von Festpräsident Werner Gebhardt offiziell der »Steinheimer Tag« eröffnet. Er hieß die Steinheim-Abordnungen aus Steinheim/Westfalen, Steinheim an der Murr, Steinheim bei Memmingen, Steinheim am Albruch, Steinheim bei Hanau, Steinheim bei Neu-Ulm und aus Steinheim bei Dillingen/Donau willkommen.

Bürgemeister Wilfried Schmied stellte kurz die Stadt Hungen vor. Er sei, so Schmied, von dieser Steinheim-Freundschaft begeistert. Kein Unbekannter bei den Steinheimern ist Ortsvorsteher Armin Dietz, der zahlreiche Freunde begrüßte. Er führte auch durch das Programm. Die Glückwünsche von Ministerpräsident Dr. Walter Wallmann und Innenminister Gottfried Milde übermittelte die Ministerin für Landwirtschaft, Landentwicklung und Umwelt Irmgard Reichhardt. Sie betonte, daß die Arbeit der Feuerwehren bei der Landesregierung sehr hohen Stellenwert habe. Die Ministerin dankte den Ausrichtern des »Steinheimer Tages«, der seit 1969 stattfindet (1974 bereits einmal in Steinheim/Kreis Gießen). Sie übereichte Gebhardt einen Scheck der Landesregierung, wofür dieser sich mit einem Blumenstrauß bedankte. Stadtverordneten-Vorsteher Herbert Engel lobte die Freundschaftlichen Kontakte der Steinheimer untereinander. Besonders beeindruckend nannte er es, daß diese Freundschaft ohne einen Vertrag besteht. Auch er überreichte einen Geldbetrag. Die Grüße des Kreis-Feuerwehrverbandes übermittelte stellvertretener Kreis-Brandinspektor Heinz-Erich Hahn.

Eine besondere Ehre wurde Bürgermeister Wilfried Schmied (links) zuteil: Sein Kollegen aus Steinheim an der Murr, Alfred Ulrich, ernannte ihn zum Ehren-Ur-Menschen

Fortgesetzt wurde das Programm, das der Musikzug aus Steinheim/Neu-Ulm musikalisch umrahmte, durch die Glückwünsche der einzelnen Steinheim-Delegationen. Alle hatten Erinnerungsgeschenke mitgebracht. Eine besondere Ehre wurde Wilfried Schmied zuteil: Er wurde von seinem Kollegen aus Steinheim an der Murr, Alfred Ulrich, zum Ehren-Ur-Menschen ernannt. Dies ist eine besondere Auszeichnung, die Steinheim an der Murr nur selten zu vergeben hat. Ulrich sprach von einer Freunschaft mit Herz. Schmied bedankte sich mit der Versicherung, daß er am nächsten Steinheimer Treffen teilnehmen werde.

Ehrengaben überreichte nicht nur Werner Gebhardt an die Gäste. Erinnerungsgeschenke gab es auch von der Stadt Hungen. So erhielten die Delegationen je eine Zeichnung der Steinheimer Kirche (Erich-Karl Arabin) und den Bildband »Hungen und seine Stadtteilen in alten Ansichten«.

Eine Auszeichnung wurde dem Steinheimer Stabführer Jürgen Zwerenz zuteil: Junge Frauen aus dem Spielmannszug überreichten ihm eine Urkunde, einen Geschenkorb und einen Blumenstrauß. Den Schlußpunkt unter die Festreden setzte Stadt-Brandinspektor Reinhold Dörr. Er wies darauf hin, daß diese Freundschaft in alter Tradition fortgesetzt werden sollte.

Dann ging’s musikalisch weiter. Es spielten und sangen der Musikzug aus Steinheim/Neu-Ulm, der Spielmannszug Steinheim/Murr, der Spielmanns- und Fanfarenzug Hungen-Steinheim und der GV »Frohsinn« aus Hungen-Steinheim. Letzterer präsentierte das »Steinheimer-Lied«.

 

Gießener Allgemeine, Dezember 1988

Pkw in Garage ausgebrannt

Total ausgebrannt ist gestern abend ein Pkw, der in einer Garage in der Kaltenrainstraße 7 in Hungen-
Steinheim stand. Der Pkw war kurz zuvor von seinem Eigentümer in der Garage abgestellt worden, und vermutlich war der Brand durch einen Kurzschluß in der Elektrik die Brandursache. Dennoch hatten die Bewohner des Einfamilienhauses Glück, denn die Garage befindet sich direkt unter dem Wohnhaus. Nur dadurch, daß der Brand schnell endeckt worden war, konnte ein Übergreifen auf das Wohnhaus verhindert werden. Neben der Freiwilligen Feuerwehr aus Steinheim war auch die Freiwillige Feuerwehr vom Stützpunkt Hungen im Einsatz. Um die genaue Brandursache zu klären, wurde die Kriminalpolizei von der Schutzpolizei verständigt. (tr/Foto: tr)

 

Gießener Allgemeine, Februar 1989

Walter Philippi neuer Wehrführer

Mitglieder wählten Nachfolger von Volker Kammer

Hungen-Steinheim (ni). Personelle Veränderungen brachte dieser Tage die Generalversammlung der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Steinheim mit sich. Für den aus beruflichen Gründen ausscheidenden Wehrführer Volker Kammer wählten die Aktiven den bisherigen Stellvertreter Walter Philippi zum neuen Wehrführer, Stellvertreter wurde Mathias Roth.

In seinem Jahresbericht stellte Volker Kammer einen zufriedenstellenden Übungsbesuch fest. Acht Feuerwehrübungen, eine Nachtübung sowie eine Großübung mit den Feuerwehren der Stadt Hungen und den Nachbargemeinden Unter- und Ober-Widdersheim anläßlich des Jubiläumsfestes hätten die Einsatzbereitschaft der Wehr einmal mehr unter Beweis gestellt. Bürgermeister Wilfried Schmied dankte der Wehr für den unermüdlichen Einsatz. In der anschließenden Generalversammlung des Gesamtvereins standen die Jahresberichte von Schriftführer Erhard Diehl und Stabführer Jürgen Zwerenz im Mittelpunkt. Diehl schilderte die Vorbereitungen und den Ablauf des Jubiläumsfestes. Eine positive Entwicklung der Musikabteilung zeigte Stabführer Zwerenz auf. Insgesamt 69 Spielleute sind mittlerweile zu verzeichnen, davon stehen 21 Kinder und Jugendliche noch in der Ausbildung. Als Zielbesetzung nannte Zwerenz den weiteren Ausbau der seitherigen reinen Trompetengruppe in ein Blasmusikcorps. Dem Bericht der Kassenrevisoren folgte die einstimmige Entlastung des Vorstandes. Ortsvorsteher Armin Dietz übermittelte den Dank des Ortsbeirates.

 

Gießener Allgemeine, April 1989

Das Wasserwerk Inheiden

war Übungsort der großen Brandschutzübung der Hungener Freiwilligen Feuerwehren am Sonntagmorgen. Übungsannahme war ein Brand in der Steuerungsanlage und das Ausströmen von Ozon, im Mittelpunkt stand die Rettung einiger Arbeiter. Vom Feuer in der Steuerungsanlage, das die Inheidener Wehr arlarmiert hatte, waren zwei Personen eingeschlossen worden, die Stützpunktwehr Hungen wurde zur Verstärkung herbeigerufen. Ein weiterer Arbeiter war beim Umfüllen von Gas in der Ozonanlage bewußtlos geworden. Hier kam das am Sonntagmorgen übergebene Fahrzeug »LF 8 Gefahrengut« zu seinem ersten Einsatz. Die Besatzung des Fahrzeuges mußte, nachdem der Arbeiter gerettet worden war, das ausströmende Ozon auffangen und die übrigen Gasflaschen abkühlen. Zug um Zug wurden dann noch die Wehren aus Steinheim, Villingen, Nonnenroth und aus Trais-Horloff alarmiert, die eine lange Wegestecke von etwa 400 Meter von der Horloff bis zum Wasserwerk verlegten. Insgesamt waren bei der Übung die von Stadtbrandinspektor Reinhold Dörr und dessen Stellvertreter Axel Hessler geleitet wurde, zehn Fahrzeuge mit etwa 120 Feuerwehrleuten im Einsatz. Als Beobachter nahmen neben Kreisbrandinspektor Otto Schaaf und Bürgermeister Wilfried Schmied auch zahlreiche Ortsvorsteher und weitere Mandatsträger an der Übung teil. Die Übung, so SBI Dörr, habe gezeigt, daß die Wehren aus der Großgemeinde über einen guten Ausbildungsstand verfügen. Sie habe darüberhinaus gezeigt, wie wichtig ein guter Ausbildungsstand sei. Dörr zeigte sich erfreut über den Ersteinsatz des neuen Fahrzeugs »LF 8 Gefahrengut« und betonte die Notwendigkeit der Weiterbildung durch die Besatzung. In diesem Sinne äußerte sich auch KBI Otto Schaaf, der ebenso wie Bürgermeister Wilfried Schmied den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz dankte. Die Fotos zeigen Szenen der Übung; in der Mitte sind Mitglieder des neuen Einsatzfahrzeuges LF 8 Gefahrengut zu sehen. (tr/Fotos- tr)