Zeitungsarchiv 2022

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Hungener Wochenblatt, Januar 2022

Die Jugendfeuerwehr konnte in diesem Jahr die Weihnachtsbaumsammlung nicht übernehmen

(Steinheim) Dafür sprangen durchgeimpfte Erwachsene ein. Insgesamt 59 Tannenbäume wurden in Steinheim zusammengetragen und mit dem Traktor und Hänger abtransportiert. Die dabei entgegengenommenen Spenden kommen nun der Jugendfeuerwehr zugute. Die Veranstalter hoffen zudem, dass im kommenden Jahr der Nachwuchs bei der Sammlung wieder mit dabei sein kann. (de/Bild: de)

 

Hungener Wochenblatt, 23. Mai 2022

Arbeitsreiches Jahr für die Feuerwehr Steinheim

Der ehemalige stellvertretende Wehrführer bekommt einen Liegestuhl überreicht.

Steinheim (de). Der Rückblick auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Steinheim war durch die Pandemie geprägt. Übungen fanden sowohl bei der Jugendfeuerwehr als auch der Einsatzabteilung gar nicht, online oder unter strengen Auflagen statt. Gleichzeitig war es für die Einsatzabteilung eines der arbeitsreichsten Jahre seit langer Zeit, unter anderem aufgrund von Verkehrsunfällen. 2020 erhielt die Feuerwehr Steinheim ihr neues Tragspritzenfahrzeug, womit der 28 Jahre alte Vorgänger in Ruhestand ging. Stadtbrandinspektor Udo Träger beförderte Michaela Ruppel zur Oberfeuerwehrfrau, Samuel Brumhard und David Fischer zum Oberfeuerwehrmann.
Sebastian Haas wurde zum Hauptfeuerwehrmann und Jan Rupp zum Löschmeister ernannt. Florian Knaus wurde zum neuen stellvertretenden Wehrführer gewählt, nachdem Rafael Kraft das Amt nach zwölf Jahren und mit Vorankündigung niedergelegt hatte. Ihm wurde zum Dank ein Liegestuhl überreicht. Der Bericht aus dem Feuerwehrverein fiel kurz aus, da die Theatergruppe nicht auftreten konnte. Der Musikzug verzeichnete zwei Auftritte und übt mittlerweile wieder regelmäßig.

Die Beförderungen bei der Freiwilligen Feuerwehr Steinheim

 

Hungener Wochenblatt, 23. Mai 2022

86 Einsätze für Hungener Feuerwehren

Hungen (de/Bilder: de). Von 86 Einsätzen berichtete Stadtbrandinspektor Udo Träger auf der Jahreshauptversammlung aller Hungener Feuerwehren in der Stadthalle. 49 Frauen und 257 Männer sind in den zwölf Einsatzabteilungen von Bellersheim bis Villingen aktiv. 19 mal rückte die Feuerwehr zu Bränden aus, dafür 52 mal zu Hilfeleistungen.
Dazu zählten neben einem schweren Verkehrsunfall bei Rodheim auch mehrere Türöffnungen. 15 Fehlalarme gingen hauptsächlich auf das Konto von Brandmeldeanlagen.
Vor allen Dingen sorgte das Hochwasser im Frühjahr für Arbeit. Träger lobte die Feuerwehr Trais-Horloff, auf deren Konto über ein Viertel der 93 Lehrgangs- und Seminarbesuche ging. Die Freiwillige Feuerwehr Nonnenroth darf sich demnächst über die Auslieferung eines neuen Fahrzeugs freuen.
Nach über zwei Jahren Pandemiezeit seien die Lockerungen für den Übungsbetrieb dringend notwendig gewesen, sagte Träger. Es müsse jedoch klar sein: »Covid-19 ist noch immer da. Wer es bis jetzt noch nicht gehabt hat, hat Glück. Die Impfungen schwächen den Verlauf, aber sie schützen einen nicht hundertprozentig vor einer Ansteckung.«
Kurz fiel der Bericht aus den Jugendfeuerwehren aus: Zwei Jahre lang war praktisch nichts möglich, schilderte Stadtjugendfeuerwehrwartin Rebecca Seibert. Dieses Jahr laufen die Planungen für einen Spiel- und Aktionstag am 10. September, der als Ersatz für das ausgefallene Zeltlager dienen soll. 107 Jugendfeuerwehrleute verzeichnet die Statis-zudem 70 Kinder in den Minifeuerwehren.
Auch bei den beiden Musikzügen im Stadtgebiet blieb es pandemiebedingt lange Zeit ruhig. Ein Zustand, der sich dieses Jahr wieder ändern wird. Bürgermeister Rainer Wengorsch und Landrätin Anita Schneider dankten für die Einsatzbereitschaft der Ehrenamtlichen. Zahlreiche Ehrungen und Anerkennungsprämien für langjährigen Dienst wurden vergeben.

Die zuletzt gewählten und wiedergewählten Wehrführer und die Stadtjugendfeuerwehtwartin erhalten ihre Ernennungsurkunden.

Die Übergabe der Anerkennungsprämie des Landes Hessen

Zahlreiche langjährig aktive Feuerwehrleute wurden geehrt.

 

Gießener Allgemeine, 17. Juni 2022

Ziel: Die Tür muss auf

Rodheimer und Steinheimer Feuerwehr trainieren für den Ernstfall

Hungen (pad). Im Fernsehen sieht das ganz leicht aus: Ein durchtrainierter Polizist oder Rettungssanitäter hört die Schreie einer Frau in der Wohnung. Mit einem kleinen Anlauf und gezielten Schulterschubser bricht er die Tür auf — alternativ auch mit einem Tritt, bei dem dramatisch das Türblatt wegfliegt. In der Realität klappt so etwas allerdings nur mit einer Zimmertür aus Holz von anno dazumal. Bei einer modernen Haustür mit Mehrfachverriegelung würde dieses Manöver eher mit einem Bein- oder Schlüsselbeinbruch als einem Öffnungserfolg enden.
Die modernen Haustüren sind stabil, sollen Einbrecher draußen halten. Allerdings gibt es Momente, wo diese Tür gewaltsam geöffnet werden muss — etwa wenn der Bewohner nach einem Sturz sich nicht mehr bewegen, geschweige denn aufmachen kann. In solch einem Fall ist dann die Freiwillige Feuerwehr gefragt.
Da diese Einsätze in den letzten Jahren zunehmen, bereiteten sich nun die Freiwilligen Feuerwehren Rodheim und Steinheim bei einem Ausbildungstag intensiv auf das Szenario vor. Dazu hatten sie eigens eine Übungstür von Technical Rescue Mittelhessen an gemietet. Diese kann mit Kanthölzern verschlossen werden, die eine stabile Türverriegelung simulieren.
Der Ausbilder zeigte zunächst, wie man das Halligantool — ein Multifunktionsbrechwerkzeug, welches die meisten Feuerwehren besitzen — zwischen Türrahmen und Tür einsetzt, um danach eine optimale Hebelwirkung zu erzielen. War die Tür zu Anfang nur einfach verriegelt, was einer normalen Haustür entspricht, wurde später mit drei Riegeln geprobt — die gehobene Sicherheitsklasse.
Alternativer Weg durchs Fenster
Da so ein Aufbruch allerdings Zeit kostet und hohen Materialschaden anrichtet, sucht die Feuerwehr nach alternativen Wegen. Ein gekipptes Fenster kann — wenn es nicht in dieser Stellung abgeschlossen ist — mit spezieller Technik mit wenigen Handgriffen geöffnet werden. Auch dies wurde am Feuerwehrhaus Rodheim geübt. Die Schreinerei Emrich aus Eichelsdorf hatte dafür eigens Übungsfenster bereitgestellt.
Eine Möglichkeit, mit der man als Bewohner übrigens Feuerwehr und Rettungsdienst viel Arbeit ersparen kann: Einen Notfallschlüssel beim Nachbarn deponieren. Dann muss auch kein Fenster und keine Tür gewaltsam geöffnet werden.

Ein Trupp der Rodheimer Feuerwehr beim Üben mit Brechwerkzeug an der Spezialtür. FOTO: PAD